Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten im Nahen Osten: Ein Blick auf die politischen und religiösen Dynamiken (2024)

Einführung

Die gegenwärtige israelisch-hamasische Krise hat die langjährigen politischen und religiösen Spannungen zwischen den islamischen Ländern deutlich gemacht. Obwohl die Mehrheit der muslimischen Länder die palästinensische Sache unterstützt, bleiben die traditionellen politischen und religiösen Differenzen im Nahen Osten bestehen und prägen die Positionen der verschiedenen Akteure. Diese Unterschiede zwischen Sunniten und Schiiten werden oft als ein deutlicher Hinweis auf die Komplexität der Beziehungen zwischen den beiden Hauptkonkurrenten in der Region betrachtet: Saudi-Arabien und Iran.

Die historische Dimension der Spaltung

Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten geht auf das Jahr 632 und den Tod des Propheten Mohammed zurück, was zu einem Machtkampf um das Recht, die Muslime zu führen, führte. Diese Auseinandersetzung prägt bis heute die Beziehungen im Nahen Osten. Obwohl beide Zweige seit Jahrhunderten nebeneinander existieren und viele Glaubensvorstellungen teilen, gibt es bedeutende Unterschiede in Lehre, Ritualen, Gesetzen, Theologien und Organisation.

Die Sunniten: Tradition und Orthodoxie

Die Sunniten, die etwa 90% der Muslime ausmachen, sehen sich selbst als die traditionellste und orthodoxeste Strömung des Islam. Ihr Name leitet sich von "Ahl al-Sunna" ab, was "Die Leute der Tradition" bedeutet. Sie verehren alle im Koran genannten Propheten, insbesondere Mohammed, den sie als den endgültigen Propheten betrachten. Im Gegensatz zu den Schiiten wurden die religiösen Führer der Sunniten historisch vom Staat kontrolliert.

Die Schiiten: Politischer Ursprung und Mesiasschaft

Die Schiiten begannen als politische Fraktion, bekannt als "Shiat Ali" oder die Partei Alis. Ali, der Schwiegersohn des Propheten Mohammed, wird von den Schiiten als rechtmäßiger Führer der Muslime betrachtet. Die Geschichte von Ali und seinen Nachkommen, insbesondere Hassan und Hussein, die ihrer rechtmäßigen Führung beraubt wurden, prägt die schiitische Überzeugung, einschließlich des Konzepts des Märtyrertums.

Die geopolitische Auswirkung der Spaltung

Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten hat auch erhebliche Auswirkungen auf die politischen Konflikte in der Region. In mehrheitlich sunnitisch regierten Ländern gelten Schiiten oft als die ärmeren Schichten der Gesellschaft und fühlen sich als Opfer von Unterdrückung und Diskriminierung. Die iranische Revolution von 1979 brachte eine radikale schiitische islamistische Agenda hervor, die insbesondere die konservativen sunnitischen Regierungen im Persischen Golf herausforderte.

Schlussbemerkung

Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten bleibt eine tief verwurzelte Dynamik im Nahen Osten und hat direkte Auswirkungen auf die politischen und religiösen Entwicklungen in der Region. Die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit dem israelisch-hamasischen Konflikt verdeutlichen, wie diese Spaltung auch geopolitische Allianzen und Feindschaften beeinflusst. Das Verständnis dieser historischen und religiösen Unterschiede ist entscheidend, um die komplexe Realität im Nahen Osten zu erfassen.

Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten im Nahen Osten: Ein Blick auf die politischen und religiösen Dynamiken (2024)
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